Herren I: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Abstiegsrelegation: Landesliga-Handballer des TV Memmingen verlieren Heimspiel gegen Altenerding mit 23:27.

Auf die kurz vor dem Anpfiff gestellte Frage des MZ-Reporters nach dem Wunschergebnis zögerte Thorsten „Ole“ Bratz nur wenige Sekunden. Nach kurzem Überlegen sagte er: „Acht Tore Vorsprung plus x sollten es schon werden“. Der  Handball-Abteilungsleiter des akut abstiegsbedrohten Landesligisten TV Memmingen war vor dem so wichtigen ersten Entscheidungsspiel in der Abstiegsrelegation gegen die SpVgg Altenerding sichtlich angespannt. Ein gutes Polster fürs Rückspiel schaffen – das wär`s, so dachte Bratz.

Doch es kam alles ganz anders. Denn zum Leidwesen von Bratz und Co. lagen Wunsch und Wirklichkeit letztlich meilenweit auseinander: mit 23:27 (11:15) vergeigten die TVM-Handballer ihr Heimspiel in der „kleinen K. o.-Runde“. Dabei hatte vor dem Match rund um die BBZ-Halle noch Aufbruchstimmung geherrscht, für das große Ziel Nichtabstieg sollten alle Kräfte gebündelt werden. Auf Flugblättern mit sehr emotionalem Inhalt bat die Mannschaft die Zuschauer um ihre tatkräftige Mithilfe. Schließlich, so war auf den Blättern zu lesen, gehe es „ums nackte Überleben, einfach um Alles oder Nichts!“. Dieser „Alles-oder-Nichts-Druck“ war den Hausherren denn auch anzumerken. Sie begannen nervös und geriten gleich mit 0:3 in Rückstand. Beim Stand von 5:9 nahm TVM-Coach Kinkel bereits die erste Auszeit. Weil sich die unkonzentrierte wirkenden  Memminger aber zahlreiche Ballverluste erlaubten und auch Schlussmann Thoran Mayer schwächelte, gingen sie mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Pause (11:15).

Die Altenerdinger, die den geradlinigeren und strukturierteren Eindruck machten, zogen dann bis zur 50. Minute auf 25:18 davon. Jetzt fühlten sich die Memminger vom Abstiegsgespenst schon arg in die Enge getrieben. Doch jetzt, als „die Schlacht“ im Grunde verloren war, bäumten sie sich auf und verkürzten zum Endstand von 23:27. Coach Kinkel analysierte nach der Partie: „Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Im Angriff sind wir nicht in die Tiefe gegangen und waren nicht kaltschnäuzig genug.“ Trotz der schweren Hypothek fürs Rückspiel betont Kinkel: „Abgerechnet wird nächsten Sonntag um 20 Uhr.“ Dann wird der eine feiern und der andere weinen … (dp) (Quelle: Memminger Zeitung)

Es spielten für den TVM:
Thoran Mayer, Max Lehmann (Torhüter); Timo Walter (3 Tore), Sebastian Wilken (3 Tore/davon 2 Siebenmeter), Felix Müller (1), Fabian Kirchner (1), Johannes Gersberg, Sebastian Lasitza (1), Maximilian Zierke (1), Fabian Wiblishauser (5), Yannik Haas (4), Zsolt Novak (3), Philipp Burtscher (1), Thomas Kohler.