Herren I mit dem „Spiel des Jahres“ gegen den TSV Ottobeuren in heimischer BBZ-Halle

19 Jahre ist es her, als sich die beiden Handball Aushängeschilder des TV Memmingen und des TSV Ottobeuren in einem Pflichtspiel gegenüberstanden. Am kommenden Sonntagnachmittag den 02.11.14 ist es wieder soweit. Zur ungewohnten Anwurfzeit um 16:30 Uhr stehen sich in der BBZ-Halle die beiden Nachbarschaftsvereine in der Landesliga Süd gegenüber und dann heißt es endlich wieder TV Memmingen gegen den TSV Ottobeuren. Die Vorspiele bestreiten um 12:30 Uhr die Damen des TV Memmingen gegen die HSG Würm-Mitte II und um 14:15 Uhr treffen in der Bezirksliga die Reservemannschaften des TV Memmignen und des TSV Gilching aufeinander.

Am Sonntag bestreiten die Kinkel-Schützlinge ihr drittes Allgäuer Derby hintereinander, davon das zweite in Folge in heimischer BBZ-Halle. Dabei treten die Mannen um Co-Kapitän Max Lehmann zum herbei ersehnten Nachbarschaftsduell gegen den Langezeit ranghöchsten Verein im Allgäu an, gegen keinen geringeren als den TSV Ottobeuren. Die Euphorie vor diesem Spiel ist in beiden Lagern riesengroß und so erwarten die Memminger Verantwortlichen eine bis auf den letzten Platz gefüllte BBZ-Halle, mehr noch, man muss befürchten, dass der eine oder andere Zuschauer der später anreist, gar keinen freien Platz mehr auffinden wird und die einmalige Atmosphäre nur von der Ferne aus erleben kann. Denn auch die BBZ-Halle hat nur eine begrenzte Zuschauerkapazität. Zu groß ist doch die Brisanz dieser Partie, die bereits lange im Vorfeld für genügend Gesprächsstoff gesorgt hat. Trotz all den vielen Diskussionen rund um dieses Duell, wird es am Sonntag auf beiden Seiten darauf ankommen, die Emotionen neben und auf dem Feld im Griff zu haben und sich Hauptakteure auf des Wesentliche konzentrieren, nämlich auf ein Handballspiel. Dann genau wird dieses historische Handballspiel zwar den Beteiligten alles abverlangen, aber den vielen Zuschauer ein tolles Event in der BBZ-Halle bieten.

Auf Ottobeurer Seite ist man mit dem klaren Ziel „Wiederaufstieg in Bayerns Oberhaus“ in die laufende Landesliga Saison gestartet. Das zeigen auch ganz klar die Aktivitäten auf dem sogenannten Transfermarkt. Neben dem sehr erfahrenen und überaus starken Spielergerüst der vergangenen Spielzeiten, mit den gestandenen Recken Müller und Hubald sowie den Eigengewächsen Höbel, Schaupp, Kaulitz und Bartenschlager und dem wohl erfahrensten Akteur und Dauerbrenner  Ex-Bundesligaprofi Elmar Romanesen, hat sich der TSV Ottobeuren vor der Saison gezielt mit exzellenten Spielern aus dem Ausland verstärkt. Dabei löste Somogyi seinen ungarischen Landsmann Varga im Tor ab. Zusätzlich holten sich die Verantwortlichen, mit dem wurfstarken und trickreichen Spielmacher Szouszki, einen ungarischen Jugendnationalspieler und somit noch einen Hochkaräter  in den Kader, der seine Gegner im Alleingang auseinander nehmen kann. Ebenso bediente man sich in der Sommerpause bei den Maustädtern und überzeugte die beiden ungarischen Brüder Miklos und David  Szücs, die in der Vergangenheit in Memmingen auf den Schlüsselpositionen agierten und maßgeblichen Anteil am  Erfolg des TVM hatten, in der neuen Saison für den TSVO aufzulaufen. Trainiert werden die Gelb-Schwarzen seit dem vorletzten Spieltag der abgelaufenen Bayernligasaison vom bereits lange Jahre in Deutschland lebenden aber ebenfalls ungarischen Staatsbürger und absolutem Ausnahmespieler Mihaly More, der phasenweise selber noch aktiv auf dem Feld seine Mannschaft unterstützt. Somit ist die Sachlage klar, auch wenn sich die More-Truppe einen kleinen Ausrutscher zu Hause gegen den TSV Allach leistete ist diese Mannschaft mit diesen vielen Ausnahmekönnern das Maß aller Dinge in der Landesliga Süd und somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die Verantwortlichen die Marschroute Wiederaufstieg ausgegeben haben. Damit ist aber auch klar, dass der TSV Ottobeuren nun gefordert ist, seiner Favoritenrolle auf die Meisterschaft gerecht zu werden und darf sich keine weiteren Patzer mehr erlauben. Genau so werden die Nebenleute der ebenfalls  Ex-Memminger Dominik Peller und Philipp Dündar auch am Sonntag in der BBZ-Halle klar den Ton angeben und zeigen wollen, dass man der wahre Ligaprimus ist.

Für den TV Memmingen wird zu diesem „Handballkracher“ der  komplette, sehr ausgeglichene 16er Kader zur Verfügung stehen und Trainer Kinkel kann somit  aus den Vollen schöpfen. Rechtzeitig zum Derby haben sich nämlich Torhüter Thoran Mayer sowie das Urgestein Max Schmidt gesund gemeldet. Ebenso wird auch Abwehrstratege Sebastian Wilken nach überstandenem Virus wieder in den Kader aufrücken. Somit stehen dem Coach seit längerer Zeit wieder zwei weitere Alternativen für die Kreisposition zur Verfügung und auch zwischen den Pfosten ist das hervorragend harmonierende Gespann wieder voll einsetzbar.

Das Memminger Team, um den international erfahrenen Spielmacher Aleksandar Radukic, bestehend aus vielen jungen und hochtalentierten Eigengewächsen, hat sich über die letzten Jahre bereits sehr gut und schnell entwickelt und sich dieses „Highlight-Spiel“ gemeinsam hart erarbeitet und verdient. Die Kinkel-Schützlinge werden diese, für alle Akteure ganz neue Situation und Aufgabe, sich mit dem TSV Ottobeuren in einem Pflichtspiel-Derby zu messen, mit absoluter Hingabe annehmen und dabei eine einmalige Atmosphäre erleben und gleichzeitig viele Erfahrungen für Ihre weitere Entwicklung sammeln.

 „Wir haben an diesem Wochenende gegen den, für mich trotz der Niederlage gegen Allach, klaren Meisterschaftsfavoriten TSV Ottobeuren überhaupt nichts zu verlieren, im Gegenteil wir freuen uns riesig auf dieses Ereignis und werden jeden Moment dabei aufsaugen und genießen und meine Jungs können diese vielen entstehenden Eindrücke für ihre weitere Entwicklung mitnehmen. Wir sind nach wie vor Mitten in einem Entwicklungsprozess und werden gerade  aus so einem Spiel viele Lehren für uns ziehen, was jeden Einzelnen und uns als Team für die Zukunft weiterbringen wird. Das ist das Entscheidende an diesem Nachmittag“, so der Trainer des TV Memmingen „Tö“ Kinkel und weiter wies er eindringlich darauf hin: „Wir brauchen uns doch nur den mit Einzelkönnern gespickten Kader und die dabei gesammelte  Erfahrung unseres Gegners anschauen, da können wir einfach noch nicht mithalten, jeder der etwas anderes denkt hat die Realität zu unserem Hobbysport aus den Augen verloren. Mein junges Team kann in der laufenden spielerischen und persönlichen Entwicklungsphase gegen diese, an uns gestellte, sehr schwere Aufgabe nur mit ihrem Teamgeist, mit Herz und Charakter sowie Kampf und Leidenschaft dagegenstehen und das reicht bekanntlich noch nicht um so ein Spiel zu gewinnen. Darum  werden wir uns genau auf diese unsere Stärken und Tugenden konzentrieren und dann wird man  sehen, wie lange wir das Spiel offen und ausgeglichen gestalten können und dabei werden wir natürlich alles versuchen dem spielstarken TSV Ottobeuren so lange wie möglich das Leben in unserer BBZ-Halle zur Hölle zu machen“, so die zur Ausgangssituation klargestellten Worte des Trainers des TV Memmingen vor dem mit Spannung erwarteten Spiel des Jahres im Allgäu.

Kapitän Felix Müller fügte noch hinzu: „Wir brennen auf dieses besondere Derby und wollen unseren treuen Fans und unserem begeisterungsfähigen Publikum wieder ein tolles Handballfest bieten und Werbung für unseren Sport machen. Dabei werden wir uns als Team mit bedingungslosem Einsatz und Kampfgeist und dem 8-Mann im Rücken gegen die vermeintlich drohende Niederlage stemmen.“

Es ist also alles angerichtet für ein hoch interessantes und spannungsgeladenes Unterallgäuer Derby, wenn es nach 19 Jahren wieder zu einem Pflichtspiel in der heimischen BBZ-Festung heißt: TV Memmingen I vs. TSV Ottobeuren I.

Für den TVM werden spielen:

Max Lehmann, Thoran Mayer (beide Tor), Aleksandar Radukic, Fabian Kirchner, Yannik Haas, Sebastian Lasitza, Florian Kohler, Johannes Gersberg, Timo Walter, Fabian Wiblishauser, Philipp Burtscher, Felix Müller, Max Zierke, Zsolt Novak, Sebastian Wilken und Max Schmidt