Herren I mit enttäuschendem Heimauftritt und der verdienten Niederlage gegen eine stark aufspielende HSG Würm-Mitte

Am vergangenen Samstagabend erlebten die Memminger Handballer einen rabenschwarzen Tag und haben dadurch gegen eine beherzt und konsequent aufspielende HSG Würm-Mitte vor heimischem Publikum mit 24:27 verloren.

Ein Spiel, das man schnell vergessen sollte, war es am vergangenen Samstagabend. Denn den Schützlingen von Trainer „Tö“ Kinkel gelang nicht viel und ein stark aufspielender Gast aus Münchens Vorstadt ließ zudem nicht viel zu. So war schnell allen Beteiligten klar, dass sich die Mannen um Kapitän Felix Müller heute sehr schwer tun sollten. Dabei dienen auch keine Unzulänglichkeiten, wie angeschlagene und verletze Spieler oder, dass drei bis vier Spieler und Leistungsträger in den letzten und sogar unter der Woche Abschlussprüfungen hatten und somit die taktischen Trainingseinheiten und Vorgaben nicht aufnehmen konnten sowie beim Spiel vom Kopf her nicht frei waren, nicht als Ausrede. Dafür ist der Kader der Memminger Handballer quantitativ und qualitativ einfach zu stark besetzt, dass man diese Ausreden gelten lassen und die Ausfälle nicht hätte kompensieren können.

Gleich zu Beginn verschlafen die Nebenleute von Abwehrchef Philipp Burtscher den Start in die Partie und geben dem aggressiv spielenden Gast sofort den Freifahrtschein zum Tore werfen. Die Spieler von Gästetrainer Alexander Kuttig nahmen diese Einladung dankend an und gingen schnell mit 2:6 in Führung. Alles, was sich die Kinkel-Schützlinge vorgenommen hatten, konnte nicht umgesetzt werden. In den ersten 15 Minuten in Halbzeit eins bauten die Gäste sogar den Vorsprung über 3:8 auf 6:11 aus. Viel zu harmlos agierten die Gastgeber aus Memmingen und die sich vorgenommene nötige Aggressivität und Disziplin ließ deutlich zu wünschen übrig. Nicht wieder zu erkennen zu den letzten Heimsauftritten sahen die zahlreichen Zuschauer ihre Mannschaft Handball spielen. Eine Auszeit in der 20. Spielminute, eine Umstellung in der Deckung und das Nachtragen des angeschlagenen Spielmachers Aleksandar Radukic sollte seine Wirkung zeigen und ein wenig mehr Ordnung in das Spiel der Maustädter bringen. Diese Maßnahme fruchtete, erwies sich daher als richtig und so konnten die Nebenleute um den Pfeilschnellen Linksaußen Fabian Kirchner bis zur Halbzeitpause wieder auf Schlagdistanz und einen drei Tore Rückstand verkürzen. Beim Spielstand von 12:15 ertönte dann der Pausenpfiff.

Die Verantwortlichen und die Zuschauer in der gut besuchten Memminger BBZ-Halle schöpften wieder Hoffnung, dass die Ballkünstler des TV Memmingen doch noch zu ihrem Spiel finden würden und die Partie positiv gestalten werden. Doch weit gefehlt, die HSG Würm-Mitte angeführt von ihrem glänzend aufgelegten Spielmacher Moritz Rädler, spulte ihr Pensum im Stile einer abgezockten Landesliga Spitzenmannschaft gekonnt herunter und blieb immer zwei bis drei Tore in Führung. Der nötige Punch sollte den Rot-Weißen an diesem Tag fehlen, um dieses Spiel noch drehen zu können. Immer wenn diese Gelegenheit da war, konnten die jungen Memminger die Chance nicht nutzen. So zogen die Gäste nach den ausgeglichenen Spielständen von 16:17, 18:20 und 20:22 Mitte der zweiten Halbzeit wieder auf fünf Tore zum Zwischenstand von 20:25 davon. In dieser Phase agierten die Maustädter zwar meistens in Unterzahl, aber auch nicht aggressiv genug in der Deckung sowie druckvoll genug im Angriff. Das Spiel war entschieden und der TV Memmingen musste sich mit einer an diesem Tag absolut verdienten Niederlage und einem Endstand von 24:27 abfinden.

„Ein Kompliment an Alexander Kuttig und sein Team, die das Spiel heute abgezockt und souverän gestaltet und so letztendlich auch klar und verdient gewonnen haben. Meiner Mannschaft haben heute der nötige Biss und die Gier gefehlt, auch nach verschlafenem Beginn, die Partie in den entscheidenden Momenten noch drehen zu wollen. Dazu kamen viele Undiszipliniertheiten, die in der Landesliga so einfach nicht passieren dürfen, denn sonst findest du dich ganz schnell im Abstiegskampf wieder, von dem wir gerade nicht weit weg sind. Die Landesliga ist einfach eine hart umkämpfte Liga in der jeder Fehler gnadenlos bestraft wird. Das müssen meine Jungs jetzt endlich wieder erkennen und annehmen und wir müssen die immer wieder auftretenden Fehler durch Selbstdisziplin und Einsatzwillen auch im Training abstellen“, so ein direkt nach dem Spiel sehr enttäuschter Trainer Thomas Kinkel und fügte hinzu, „erst wenn wir das Verstanden haben und bereit sind dagegen zu arbeiten, werden wir wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Das Problem ist, wir müssen jetzt damit anfangen, denn das kommende Spiel in Eichenau ist Stand heute das Wichtigste der Saison. Am Wochenende wird sich entscheiden, wo der Weg für uns zum Start in die Rückrunde hingeht“.

Am kommenden Wochenende steht also eine richtungsweisende Partie an. Die Memminger Handballer müssen zum „Handballkracher“ und zur Vorstufe Abstiegskampf zum sehr heimstarken Eichenauer SV reisen. Beide Mannschaften stecken jetzt in der Gefahr, bei einer Niederlage in Richtung Abstiegsplätze abzurutschen. Dazu sind diesmal auch die treuen Memminger Fans gefordert, um ihre erste Herrenmannschaft auch in der Ferne zu unterstützen.

Für den TVM spielten:

Thoran Mayer, Max Lehmann (beide Tor), Fabian Kirchner (2), Yannik Haas (n.e.), Sebastian Lasitza (3), Florian Kohler (1), Johannes Gersberg (6), Timo Walter (1), Fabian Wiblishauser (1), Philipp Burtscher (2), Felix Müller (3/davon 3 Siebenmeter), Max Zierke (1), Zsolt Novak (1), Sebastian Wilken, Aleksandar Radukic (3)