Herren I verabschieden sich aus einem eigentlich erfolgreichen Handballjahr 2014 enttäuschend in die Winterpause

Mit einer 36:29 (Halbzeit 18:17) Niederlage kehrten die Kinkel-Schützlinge, nach einem kurzen erfolgreichen Abstecher nach Gauting zur Unterstützung der zweiten Mannschaft gegen den HC Gauting, enttäuscht aus Eichenau in die Heimat zurück. In der Nachbereitung bleiben für Trainer und Mannschaft nach diesem Auftritt einige Punkte aufzuarbeiten.

Zu Beginn verschläft der TV Memmingen sprichwörtlich den Spielbeginn komplett und hält dazu die vorgegebene taktische Marschroute nicht ein. Daraus folgend lag, zum Entsetzen der Verantwortlichen, die Mannschaft schnell mit 3:8 im Hintertreffen. Eine erste Auszeit sowie noch einmal klare taktische Ansagen und einige Positionswechsel von Trainer Thomas Kinkel sollten kurzfristig Früchte tragen und die Maustädter kamen besser ins Spiel. Angeführt von den an diesem Tag überragenden Akteuren Sebastian Lasitza und Johannes Gersberg auf der Spielmacherposition stellten die Kinkel-Schützlinge beim Zwischenstand von 9:8 den Anschluss an die starken Gastgeber wieder her. So blieb diese Partie bis zum Pausenpfiff beim Halbzeitstand von 18:17 für die Kofler-Truppe aus Münchens Vorstadt ausgeglichen und beide Teams agierten bis dahin auf Augenhöhe.

Doch nach Wiederanpfiff gab es für die mitgereisten Fans ein Déjà-vu. In der zweiten Hälfte verschliefen die Mannen um, den vor allem vom Siebenmeterpunkt (8 Tore von 8 Versuchen) konzentriert und treffsicher aufspielenden, Kapitän Felix Müller wiederholt den Beginn und gerieten prompt beim Spielstand von 24:19 wieder mit fünf Toren ins Hintertreffen. Im weiteren Verlauf versuchten einzelne Spielern aus der Mannschaft, sich nochmals gegen die drohende Niederlage zu stemmen und konnten in der 45. Minuten auf 25:22 verkürzen. Dieser Rückstand hatte bis zum 28:25 bestand.

Die Tempoverschärfung der Memminger hinterließ jedoch einige Spuren bei den Starzelbachern und die mit Krämpfen geplagten und erschöpften Eichenauer Spieler verhielten sich, von ihrem Trainerfuchs Christian Kofler taktisch gut eingestellt, sehr clever und blieben bei jeder mit lediglich Freiwurf geahndeten Foulaktionen „höchstdramatisch“ verletzt auf dem Boden liegen, so dass zahlreiche Erholungspausen möglich waren und überhaupt kein Spielfluss mehr zustande kommen konnte. Diese Pausen warfen die die nicht angeschlagenen oder an diesem Tag nicht mit dem Prädikat „Totalausfall“ ausgestatteten Spieler auf Seiten des TV Memmingen immer wieder aus dem Spielfluss. Dennoch versuchten diese nochmals alles in die Waagschale zu werfen, um diese Niederlage zu verhindern. Doch reichten diese Möglichkeiten nicht mehr  aus, um dem stark und clever aufspielenden Gastgeber gefährlich zu werden. Auch einige taktische Umstellungen in der Deckungsarbeit sowie eine offene Manndeckung konnten die Niederlage der Kinkel-Mannschaft nicht mehr verhindern und so endete die Partie, unter der guten Leitung der beiden Unparteiischen Weineck/Spegele, verdient mit 36:29 für den Eichenauer SV.

„Meine Mannschaft hat heute, ähnlich bereits wie in der Vorwoche, den nötigen Teamspirit und Biss vermissen lassen, den du eben von Spieltag zu Spieltag brauchst, um in so einer starken Liga wie die Landesliga mithalten und sogar bestehen zu können. Wenn eine Mannschaft nicht bereit ist, dieses Opfer zu bringen, kann man eigentlich gleich zu Hause bleiben. Ich bin total enttäuscht über diesen letzten Auftritt im Handballjahr 2014 und die Weihnachtspause kommt eigentlich für uns zwei Wochen zu spät. Aber es gilt nach der kurzen Zeit der Feiertage und Erholung einige Dinge anzusprechen und zu diskutieren, um eine enorm wichtige Rückrundenvorbereitung starten zu können, in der wir gestärkt in eine sehr schwierige Rückrunde gehen müssen“, so der Trainer nach der Enttäuschung in Eichenau mit dem nötigen Fingerzeig an sein Team hinsichtlich der anstehendenden sehr schweren Rückrundenzeit im Jahr 2015. Felix Müller fügte hinzu: „Wir möchten uns noch bei den mitgereisten Fans für diesen Auftritt entschuldigen, ebenso bei den heimischen treuen Zuschauer aufgrund unseres letzten Heimauftritts und ich kann nur versprechen, im Jahr 2015 werden unsere treuen Anhänger wieder eine anders auftretende Mannschaft auf dem Spielfeld sehen.“

Im Resümee war dies somit eigentlich ein Spiel, das man schnell vergessen sollte, aber anderseits viel Raum für Diskussionen lässt. Der Auftritt der Kinkel-Schützlinge war erneut zu harmlos in der Deckungsarbeit sowie zu inkonsequent im Angriff. Dazu hat das Team die wichtige Eigenschaft, die Bereitschaft bedingungslos zu kämpfen, über weite Teile vermissen lassen. Genau aber diese Besonderheit zeichnete das Team zu Beginn der Saison noch aus und es hat oft genug bewiesen, dass man damit jedem Gegner Paroli bieten kann. Für die Mannschaft gilt es daher, das Spiel trotz allem aufzuarbeiten, über eine kurze Weihnachtspause sich zu erholen, neue Kraft für die Rückrunde finden und zuletzt den Glauben an sich selbst wiederzufinden.

Für den TVM spielten:

Thoran Mayer, Max Lehmann (beide Tor), Timo Walter (2), Fabian Kirchner, Yannik Haas (1), Sebastian Lasitza (6), Florian Kohler, Johannes Gersberg (4), Fabian Wiblishauser (3), Philipp Burtscher (n.e.), Felix Müller (11/davon 8  Siebenmeter), Max Zierke, Zsolt Novak (1), Sebastian Wilken, Aleksandar Radukic (1)