Herren I im Abstiegskampf angekommen

Am vergangenen Samstagnachmittag verloren die Memminger Handballer stark ersatzgeschwächt ein richtungsweisendes Spiel bei der Bayernligareserve des TSV Haunstetten mit 34:31 (Halbzeit 14:14).

Eine bereits aus den letzten Jahren gewohnte Zeit ist für die Memminger Handballer angebrochen. Wieder müssen sich die Nebenleute von Spielmacher Fabian Wiblishauser dem Abstiegskampf in der zweithöchsten Liga Bayerns stellen. Ohne die etablierten Stammspieler Aleksandar Radukic (Schulter), Philipp Burtscher (pfeifferisches Drüsenfieber), Johannes Gersberg (Kapselriss im Finger), Sebastian Wilken (Krank) und Kapitän Felix Müller (geschäftlich in Japan) und mit den angeschlagenen Spielern Sebastian Lasitza, Fabian Wiblishauser, Zolt Novak und Max Lehmann starteten die Kinkel-Schützlinge trotz allem sehr gut in die Partie. Sie hielten sich an die taktische Marschroute und führten schnell mit 5:1 Toren. Angeführt von einem in die Bresche springenden Thomas Kohler, der ein sehr gutes Comeback im Kreis der Ersten feierte, glänzte die Kinkel-Truppe mit geradlinigem Spiel und einer dynamischen Abwehr. Doch dann, wie in den vergangenen Partien, kam wieder der unerklärliche Bruch ins Spiel der Maustädter und so ließen die Jungs einen sehr gut besetzten und abstiegsbedrohten Gastgeber wieder ins Spiel zurückfinden. Folgerichtig holen die Spieler von Trainer Ingo Herbeck Tor um Tor auf und beim Zwischenstand von 11:11 war die Partie wieder völlig offen. Kein Team kann sich bis zum Pausenpfiff entscheidend absetzen und so ertönt dieser beim Halbzeitstand von 14:14.

Klare taktische Ansagen in der Pause von den Verantwortlichen und mehr Mut und Willensstäke forderte Trainer Kinkel, um einen „angeschlagenen Boxer“ nicht noch gefährlicher zu machen. Die Anfangsphase in Halbzeit zwei stellte sich noch ausgeglichen dar. Doch ab der 40. Spielminute schwanden bei den ersatzgeschwächten Memminger mehr und mehr die Kräfte, der gut besetzte Spielerkader auf Haunstettener Seite nutzte die Gunst der Stunde und erzielte über zu einfache Tore im Positionsangriff eine zwischenzeitliche zwei Tore Führung zum Stand von 20:18. Diese sollte bestand haben, bis die Maustädter reihenweise Zweiminutenstrafen kassierten und sogar eine dreifache Unterzahl zu überstehen hatten. In dieser Phase baute Haunstetten, die einen “Sahnetag”  erwischten, die Führung auf 27:23 aus. Die Nebenleute vom agilen Sebastian Lasitza wehrten sich tapfer, hielten dagegen und konnten auf 28:26 verkürzen. Erneut unnötige aber auch teils unerklärliche Zeitstrafen sowie zu viele technische Fehler sorgen dafür, dass Haunstetten den alten vier Tore Vorsprung wieder herauswarf und kurz vor Ende der Partie vorentscheidend mit 32:28 davonzog. Am Ende mussten sich die Kinkel-Schützlinge mit 34:31 verdient geschlagen geben, da man aufgrund der fehlenden Aggressivität in der Abwehr über das ganze Spiel hinweg dem starken Gastgeber zu einfache Tore ermöglichte und letztendlich, außer zu Beginn der Partie, auch aufgrund der wenigen Alternativen in der Spielgestaltung, keinen richtigen Zugriff zum Spiel findet.

”Aufgrund der vielen Ausfälle war damit zu rechnen. Die Moral stimmt im Team und meine Mannschaft wird sich aufgrund unserer schwerwiegenden Ausfälle neu finden und den Abstiegskampf mit Teamarbeit und Kampfgeist annehmen“, so ein nüchtern analysierender Trainer “Tö” Kinkel nach der Partie mit dem Blick nach vorne. Kommendes Wochenende in eigener Halle geht’s weiter und wieder gegen einen direkten Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt. Gegner am Samstag, den 31.01.2015 um 19:30 Uhr in der BBZ-Halle wird der TSV Weilheim sein.

Für den TV Memmingen am Ball waren:

Max Lehmann, Thoran Mayer (beide Tor); Timo Walter (9 Tore/davon 3 Siebenmeter), Yannik Haas (6/2), Thoms Kohler (3), Max Schmidt (n.e.), Fabian Kirchner, Sebastian Lasitza (5), Maximilian Zierke, Fabian Wiblishauser (5), Florian Kohler (1), Zsolt Novak (2).