Herren I: Niederlage im Kellerduell

Handball-Landesliga: TV Memmingen verliert „Abstiegshit“ in Altenerding und bleibt Tabellen-Letzter.

Spätestens eine Viertelstunde vor Schluss war „der Kaas biss`n“, wie der Oberbayer zu sagen pflegt. Das Keller-Treffen der Handball-Landesliga zwischen der SpVgg Altenerding und dem TV Memmingen war entschieden. Zu diesem Zeitpunkt führte der oberbayerische Gastgeber gegen den TVM schon mit zehn (!) Toren Vorsprung. Am Ende stand für die Rot-Weißen eine 27:33 (11:17)-Pleite zu Buche. Während in der Allgäuer Heimat die Jahrmarkt-Besucher zeitgleich durch die belebten Budenstraßen schlenderten, mussten sich die Memminger Handballer nach dem Spiel ein bisschen vorkommen wie in einer Geisterbahn. Zumindest beim Blick auf ihre aktuelle Zwischenbilanz (Liga und Pokal), die da lautet: null Siege, null Unentschieden und sieben Niederlagen bei minus 60 Toren. Klingt gruselig. Der „Geisterbahn-Horror“ ist aber erklärbar: die ohnehin zu den Abstiegskandidaten zählenden Maustädter kommen seit fast 50 Tagen personell mehr oder minder auf dem Zahnfleisch daher. Die schwierige Trainingssituation in der BBZ Halle, die zeitweilig zur Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge mutierte, tat ihr Übriges.

In Altenerding erwischten die Memminger einen schwachen Start: mit einer Art „Überrumpelungs-Taktik“ warfen sich die Hausherren gleich mal mit 4:0 in Führung. Das TVM-Team antwortete und zog selbst mit 5:4 in Front. Technische Fehler der Gäste erlaubten den „Bibern“ dann aber einige Gegenstoß-Treffer. Schon zur Pause hatte die gastgebende Spielvereinigung dann alle Trümpfe in der Hand (17:11). Solch einen Rückstand auswärts gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf mit nur acht Feldspielern noch aufzuholen – das schien fast so aussichtslos wie Autoscooter-Fahren ohne Berührung eines anderen Fahrzeugs. Zumal der Spuk unaufhörlich weiterging: die Altenerdinger zogen bis auf 27:17 davon. Jetzt bäumten sich die Memminger vorbildlich auf und kämpften sich so bis auf 29:25 heran. „Dieser Kampfgeist hat mir imponiert“, sagte Trainer Reinhold Weiher nach der Partie. Bleibt die Hoffnung: jetzt, wo der Jahrmarkt vorbei ist, hat ja vielleicht auch bald das Gruseln rund um den TVM ein Ende … (dp) (Quelle: Memminger Zeitung)

Für den TVM spielten:

Dominik Peller (4 Tore/davon 4 Siebenmeter), Thoran Mayer (Torhüter) – Sebastian Wilken (4 Tore), Tadeusz Polyfka (1), Fabian Kirchner, Johannes Gersberg (7), Yannik Haas (1), Maximilian Zierke (1), Tobias Koch (2), Florian Kohler (7)