Damen: Schwere Entscheidung

Die Handball-Frauen des TVM verzichten auf den Aufstieg in die Bezirksoberliga. Warum sie auch künftig in der Bezirksliga spielen werden.

Rückblende: Am 1. April hatten die Handball-Frauen des TV Memmingen (TVM) den Gewinn der Bezirksliga-Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksoberliga (BOL) gefeiert. Nun aber teilte der TVM mit, dass die Memmingerinnen auf den Aufstieg verzichten und auch in der Saison 2023/24 in der Bezirksliga antreten werden.

Die Bekanntgabe des Aufstiegsverzichts rund zwölf Wochen nach dem Saisonende kommt sehr überraschend. Abteilungsleiter Björn Walter zeichnet im Folgenden die Entwicklung der letzten Monate chronologisch nach: “Wir haben den Bayerischen Handball Verband (BHV) kurz nach dem Saisonende davon unterrichtet, dass wir von unserem Aufstiegsrecht Gebrauch machen und in die BOL aufsteigen wollen.” In den folgenden Wochen hätten sich jedoch “Zweifel an der Entscheidung aufgetan”, berichtet Walter. Kurz vor dem Meldeschluss Mitte Juni habe sich innerhalb der Abteilung eine relativ klare Tendenz ergeben. Einer der Knackpunkte sei dabei die wichtige Torhüter-Position gewesen. Stammkeeperin Kristina Wöhrer hatte sich in den Schlussminuten des entscheidenden letzten Saisonspiels gegen den TSV Pfronten eine schwere Verletzung am Sprunggelenk zugezogen, als eine Gegenspielerin auf sie stürzte. “Ein Comeback von Kristina in diesem Kalenderjahr scheint leider ausgeschlossen”, erklärt Björn Walter. Außerdem habe sich herausgestellt, dass in der kommenden Saison “einige andere Spielerinnen womöglich nicht in dem Umfang zur Verfügung gestanden hätten wie das erforderlich wäre, um eine erfolgreiche Spielzeit zu absolvieren”.

Der Abteilungschef betont: “Wir hatten zunehmend Zweifel, dass wir keine Mannschaft auf BOL-Niveau an den Start bringen können.” Auch die negativen Erfahrungen, die die SG Kaufbeuren-Neugablonz in den Jahren 2022 und 2023 gemacht hat, hätten bei den “Memminger Gedankenspielen” eine Rolle gespielt und eine abschreckende Wirkung gehabt. Als BOL-Aufsteiger konnten die Ostallgäuerinnen damals über eine komplette Saison hinweg keinen einzigen Zähler einfahren und stiegen am Ende sang- und klanglos wieder ab. Abteilungsleiter Walter sagt abschließend: “Auch wenn es sportlich gesehen natürlich sehr schade ist und wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht haben, mussten wir sie letztlich so treffen.” Mehr oder weniger in letzter Minute seien die Verantwortlichen mit ihrer Bitte bezüglich Aufstiegsverzicht an den BHV herangetreten. Der Verband habe den Antrag genehmigt. Die Handballerinnen aus der Maustadt werden also ab dem Herbst erneut in der Bezirksliga antreten. (Quelle: Memminger Zeitung / dp)